Die helvetisierte Version von 365FarmNet bringt in der Grundausstattung den Feldkalender mit. barto-Geschäftsführer Jürg Guggisberg erklärt, worum es dabei geht.
Jürg Guggisberg, der digitale Feldkalender wurde von 365FarmNet für Deutschland entwickelt. Passt er denn überhaupt in die Schweiz?
JG: Durch viele Anpassungen passt er jetzt sehr gut in die Schweiz. Als erste Massnahme haben wir dafür gesorgt, dass der Landwirt mit dem Agate-Login direkt auf die Plattform kommt. Zudem haben wir Kultur-, Sortenlisten, Listen mit Pflanzenschutzmitteln und zulässigen Düngemittel an die Schweizer Begrifflichkeiten angepasst.
Warum hat barto sich entschieden, dass gerade der Feldkalender den Anfang macht?
JG: Vor allem deshalb, weil er für die meisten Landwirte absolut zentral ist. Denn jeder Landwirt muss eine pflanzenbauliche Dokumentation über die Bewirtschaftung seiner Parzellen führen. Das ist die Basis für alles andere. Und: die Applikation hat bereits existiert. Deshalb haben wir bei der Entwicklung der barto-Bausteine diesen Bereich bewusst ausgeblendet. Einzig beim Wiesen- und Auslaufjournal gibt es einige wenige Überschneidungen. Ansonsten haben wir darauf geachtet, dass die barto-Applikationen die Applikationen, die von 365FarmNet übernommen werden können, ergänzen.
Wie funktioniert der Zugang zum Feldkalender?
JG: Der Zugang erfolgt via barto-Website wie bis anhin. Dann gelangt der User auf die Seite mit dem Agate-Login und anschliessend auf die geschützte, interne barto-Seite mit den Modulen. Dort wird eine z Kachel mit der Bezeichnung 365FarmNet angezeigt. Wenn man daraufklickt, wird zuerst überprüft, ob an dieser Nummer mehrere Betriebe angehängt sind. Falls ja, erscheint ein Auswahlmenu und der gewünschte Betrieb kann ausgewählt werden. Dann muss der Nutzer bei der ersten Verbindung die AGB von 365FarmNet akzeptieren und er landet auf der Seite barto powered by 365FarmNet.
Welches sind die wichtigsten Funktionen des Feldkalenders?
JG: Der Bauer sieht auf einer Karte, wo die Parzellen seines Betriebes geografisch liegen. Entweder kann er dies aus den Kantonssystemen Acorda oder Lawis runterladen und die Files in 365FarmNet importieren oder er zeichnet die Parzellengrenzen von Hand ein. So sieht er auf einen Blick, wo welches Feld ist und nach der Erfassung der Aussaat, was dort aktuell wächst. Die Pocket App, die später dazukommen wird, erkennt dann die Parzelle aufgrund der GPS-Daten automatisch. So können Landwirte direkt auf dem Traktor die wichtigsten vollbrachten Arbeiten für das entsprechende Feld eingeben.
Und die Kantonssysteme GELAN, Agricola und KT Wallis – kann ich da die Feldumrisse auch runterladen?
Diese Systeme bieten noch keinen Download der Feldumrisse, den sogenannten Shapes an. GELAN plant die Einführung des Downloads im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2020.
Welche Vorteile bringt der digitale Feldkalender den Landwirten sonst noch?
Der Betriebsleiter kann beispielsweise aktuell anstehenden Aufgaben gleich an seine Mitarbeiter weiterleiten. Die Aufgabe erscheint dann sofort auf deren Smartphone. Der Mitarbeiter braucht dazu lediglich die entsprechende App auf seinem Handy zu installieren und die Einladung des Betriebsleiters zu akzeptieren.
Bleibt es bei der Web-Anwendung oder ist eine Pocket App in Planung?
Wie schon erwähnt ist eine ergänzende Pocket-App in Planung und auch bereits in Umsetzung. Leider ist dort die Anpassung an die Schweiz noch nicht ganz abgeschlossen. Sie wird im Frühling 2020 bereit sein. Solange macht es mehr Sinn, ausschliesslich die Web-Applikation zu nutzen.
Welche Kosten entstehen dem Nutzer des Feldkalenders?
Die Grundfunktionen sind gratis. Das heisst die Eröffnung des Betriebsaccounts, das Definieren der Parzellen und das Führen des Feldkalenders. Es können aber im «Bausteinshop» weitere Bausteine dazu gebucht werden. Diese sind ebenfalls kostenlos oder gegen eine geringe Monatsgebühr nutzbar. Das Bausteinangebot im Shop wird laufend ausgebaut.